Shanti Horse Services, Inh. Sabine Firnhaber

Sabine Firnhaber
Hufpflegerin GdHK

Wahre Retter in der Not

Klebeschuhe

Bei Hufrehe geben sie zusammen mit Keil und Sohlenpolster dem Huf im Trachtenbereich die nötige Unterstützung, um große Schmerzen zu lindern, schlimmeres zu verhindern und die Heilung zu unterstützen. Gegenüber einem Beschlag haben sie den riesigen Vorteil, dass das schmerzhafte Nageln wegfällt. Ein Huf mit Hufrehe ist extrem klopfempfindlich, jeder Hammerschlag verursacht unglaubliche Schmerzen. Ein Klebeschuh erspart dem Pferd diese Prozedur und hat sich in der Anwendung bei Hufrehe vielfältig bewährt.

Aber auch brüchigen, instabilen Hufen geben sie Schutz, wenn kein Nagel mehr halten würde. Oft haben sich Pferde mit schlechtem Hufhorn so oft die Beschläge runtergetreten, dass die Hufwand regelrecht zerstört wurde. Es lässt sich nichts mehr nageln, ohne Beschlag kann das Pferd aber auf dem verbliebenen "Huf-Rest" auch nicht gehen. Man kann es dann z. B. auf eine weiche Koppel in den Urlaub schicken, mit Zusatzfuttermitteln das Hufwachstum anregen und die Hornqualität verbessern, sowie das Horn zusätzlich mit Hufhärtern unterstützen. Soll das Pferd aber weiter geritten werden oder ist es gerade Winter und weicher Koppelboden nicht vorhanden, so lässt sich mit Klebeschuhen die Zeit überbrücken, bis genug gesundes Horn nachgewachsen ist und ein genagelter Beschlag angebracht werden oder das Pferd wieder barhuf laufen kann.

Klebeschuhe haben jedoch den Nachteil, dass sie eine recht kostspielige Angelegenheit sind. So sind sie im Allgemeinen wirklich ein "Notnagel" und nicht als alltäglicher Hufschutz anzusehen.

Als Klebeschuhe verwende ich die Dallmer Cuffs je nach Problemstellung in Verbindung mit Duplos, Trotters oder Easy Walkern, bei Hufrehe mit der Dallmer Keilsohle 6° oder 12° sowie Sohlenpolster.


Klebekragen für den Beschlag

Glue-on-Shoe

Seit einiger Zeit verwende ich den Glue-on-Shoe in Verbindung mit dem Duplo und habe bisher sehr gute Erfahrung damit gemacht. Er ist ein wenig günstiger und kann vor allem oftmals mehr als einmal benutzt werden, was ihn gegenüber dem Dallmer sehr attraktiv macht. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass er am abgestellten Huf geklebt wird. Ein Pferd mit großen Schmerzen also nur kurz den Huf heben muss, was wirklich eine Wohltat ist. Der Kleber ist sofort fest und das Pferd kann direkt nach dem Kleben normal bewegt werden, dies ist beim Dallmer leider nicht der Fall.

So habe ich nun mehrere gut funktionierende Möglichkeiten, mittels Klebeschuhen verschiedenen Problemen beizukommen. Alle Systeme haben ihre Vorteile und dadurch ihre eigenen Einsatzbereiche...


Wenn vom Huf etwas fehlt

Kunsthorn

Ist es nötig, den Huf zu rekonstruieren, so gibt es hierfür mittlerweile eine Vielzahl großartiger Produkte, die selbst am Hufhorn haften und eine gute Haltbarkeit haben. Ich verwende die Produkte von Vettec, welche eine ausgezeichnete Qualität vorweisen und sehr zuverlässig sind. So kann man ausgebrochene Stellen auffüllen oder einen künstlichen Tragrand aufbringen, um den Huf vor übermäßigem Abrieb zu schützen.

Gespaltene Hufe?

Hornspaltversorgung

Weisen Hufe aus verschiedenen Gründen Hornspalten auf, kann man diese mittels Hornspaltpflastern fixieren und so ein auseinanderdriften des Hufs verhindern. Sie bleiben für die Länge einer Beschlagsperiode am Huf und werden mit dem Beschlag erneuert, bis der Spalt schließlich heruntergewachsen ist.

Bevor dies nötig ist, ist es aber immer einen Versuch wert, den Spalt mittels Desinfektion und kürzerer Hufpflegeintervalle zu beseitigen. Oft sind Hornspalten durch Bakterien verursacht, die in der Weißen Linie immer weiter den Tragrand hoch wandern, bis dieser schließlich aufbricht und man von Außen einen Hornspalt sieht. Zur Bekämpfung der Bakterien beim beschlagenen Huf kann es ausreichen, den Beschlag - wenn möglich - ein oder zwei Perioden wegzulassen und den Huf täglich zu reinigen und desinfizieren. Hornspaltpflaster verwende ich aus Gründen der Haltbarkeit nur im Zusammenhang mit einem Beschlag oder Klebeschuh.